Thema im Dezember 2020: "Der Stern von Bethlehem ist keine Legende"

Heuer geht das Jahr eindrucksvoll in Richtung Weihnachten. Der Himmel zeigt uns ein seltenes Schauspiel:

Der helle zunehmende Mond mit seinem "aschgrauen Licht" (die Nachtseite des Mondes wird durch reflektiertes Erdlicht erhellt) ist das auffälligste Gestirn am Himmel.

Daneben sind etwas rechts der Bildmitte die beiden Planeten Saturn und Jupiter in naher Konjunktion. So nah wie hier sind sie fast nie zu sehen. Bereits am Montag 21.12. werden sich die beiden in ihrer für viele Jahre minimalen Distanz am Himmel befinden. Ein "Stern von Bethlehem" des Corona-Jahres 2020, könnte man sagen. Auch der vielzitierte historische Vorbote von Christi Geburt war nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen kein Komet oder Ähnliches, sondern eine noch viel engere Konjunktion von Jupiter und Venus, die sich geschichtlich aber zweimal, nämlich im Jahre 3 v.Chr. und 2 v.Chr. ereignet hat.  Damals standen die beiden Planten so eng, dass sie für das bloße Auge nicht eindeutig zu trennen waren. Der "Stern von Bethlehem ist keine Legende", wie es in einem Buch unseres ehemaligen Sternwartenleiters Franz Steinleitner mit genau diesem Titel eindrucksvoll heißt und wo dies mit aufwendiger, fundierter Recherche untermauert ist (ISBN-13: 9783750430280).

Dahinter ist mein Heimatort Hauzenberg nur als Lichtschein im Nebelmeer zu erkennen. Der Grund dafür, dass ich am Freitag,18.12.2020 gegen 17:00 Uhr zum höhergelegenen Geiersberg gefahren bin. Leider war nämlich es für eine Sternwartenbeobachtung aus durch das große Teleskop der SWGU zu neblig im Tal. Das Dach meiner Gartensternwarte musste zu bleiben.

Am 20.12.2020 war ich ab 17:30 Uhr spontan auf 1300m Seehöhe (Dreisessel), um dem Nebel zu entfliehen und wurde mit einer gigantischen Sicht über das Nebelmeer belohnt. Dabei hatte ich neben der Urlaubskamera auch schwereres Gerät, es war eilig, weil ich spät dran war.

Ich konnte mit verschiedenen Belichtungen die beiden gut einfangen, bevor sie sich im Dunst "verdrückten". 

Stacken musste ich für die Großaufnahme recht aufwendig: Die relative Bewegung der beiden Planten zueinander und die Wanderung der Jupitermonde zwangen mich, alle Register der Bearbeitung ziehen.